Typo-Blog

An dieser Stelle schreibe ich in unregelmäßigen Abständen über gelungene oder weniger gelungene Gestaltung, über Sehenswertes, Kurioses oder Grundsätzliches. Die Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung wider und haben keinen Anspruch auf Objektivität.

Architektenhaus mit Designerbad

„Architektenhaus“ will meinen, dass dieses Haus etwas Besonderes ist. Oft zeichnen sich diese Häuser durch gestalterische Spielereien wie Polygonerker und dreieckige Dachgauben aus sowie viele Ecken und Winkel – auf keinen Fall einfach nur rechteckig, denn das wäre ja nur ein stinknormales Haus und kein Architektenhaus. Ich dachte eigentlich, dass Häuser immer von Architekten geplant werden …

Das „Designerbad“ ist dann das Pendant dazu: beispielsweise eine ovale Badewanne auf einem dreieckigen Podest, Fliesen in Marmor-Optik (mit dem sich immer wiederholenden gleichen Muster) und wild gemusterte Zierleisten, diagonal oder in Kurven verlegt, Hauptsache individuell. Man kann das natürlich schön finden. Aber muss man es deswegen mit dem Begriff „Design“ in Verbindung bringen?

Gutes Desgin – egal ob für Häuser, Bäder oder Medien – bedeutet für mich, dass etwas funktional und einem Zweck angemessen gestaltet ist. Das soll nicht heißen, dass immer nur alles quadratisch-praktisch-gut sein oder dem „form-follows-funktion“-Dogma unterliegen muss. Natürlich darf man auch gestalterisch aus dem Vollen schöpfen, aber besser nicht so weit, dass das Design sich in den Vordergrund drängt und damit zum Selbstzweck wird.

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