Typo-Blog

An dieser Stelle schreibe ich in unregelmäßigen Abständen über gelungene oder weniger gelungene Gestaltung, über Sehenswertes, Kurioses oder Grundsätzliches. Die Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung wider und haben keinen Anspruch auf Objektivität.

Orientalischer Adventskalender

Er sieht wunderschön aus, dieser Kalender: festliche Farben, glitzernde Sterne, Goldfolienprägung, reiche Ornamente. Doch Moment: ist das eine Moschee? Minarette? Und dann noch der Titel „1001 Weihnachts Traum“ – ein Adventskalender für muslimische Kinder, damit die auch Türchen öffen können wie ihre deutschen Klassenkameraden? Im Vordergrund reiten orientalisch gekleidete Menschen auf einem Kamel auf den Eingang des Gebäudes zu (vielleicht gar keine Moschee, sondern eine christliche Kuppelbasilika?), in der Mitte eines Fensters ist schemenhaft ein Paar zu erkennen, die Frau auf einem Esel reitend (Maria und Josef auf der Flucht?). Und hinter den Türchen verbergen sich außer Pralinen auch noch sinnhafte Sprüche aus diversen abend- und morgenländischen Quellen. Da wird doch ganz schön was durcheinander gebracht, scheint mir. Oder ist es ein bewusstes Multi-Kulti-Statement? Die Überwindung der Trennung der Religionen? „One world“ statt Tausendundeine Nacht? Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen? Das wäre schön. Aber wahrscheinlich ist alles „nur“ Deko. Und bestimmt nicht für muslimische Kinder gedacht, denn manche Pralinen enthalten ordentlich Alkohol.

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